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Einfache Näh-Hacks (ohne Nähmaschine)

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Zugeben, nähen, stricken, häkeln… gehören nicht gerade zu unseren Hobbies. Trotzdem ist es hilfreich, ein paar einfache Tricks zu kennen.

Vielleicht kennst du das nämlich auch: Die Hose sitzt fast perfekt. Aber eben nur fast. Entweder ist der Bund zu breit oder die Beine zu lang. Teure Exemplare haben wir auch schon im Nähatelier anpassen lassen. Aber eigentlich kann man das gut selber machen, denn es ist gar nicht so schwierig. Selbst ohne Nähmaschine. 

Unsere hilfreichsten Tipps rund ums Nähen haben wir dir deshalb in diesem Video zusammengefasst.

3 Arten einzufädeln

Faden einfädeln ist oft wirklich mühsam. Mit jedem Versuch franst das Ende mehr aus und es wird noch viel schwieriger, den Faden durch das Nadelöhr zu bringen. Es gibt allerdings drei einfache Lösungen dazu:

SPUCKE:

Finger nass machen, ja ich mach das mit Spucke! Damit das Ende verzwirbeln und so einfädeln.

LIPPENPOMADE:

Wenn du das mit der Spucke nicht magst, kannst du auch eine Lippenpomade verwenden: Die Finger damit etwas einfetten, Fadenende durch die Finger ziehen und schon franst der Faden nicht mehr aus – und gewinnt zusätzlich an Stabilität.

HAARSPRAY:

Die dritte Möglichkeit, mit noch mehr Stabilität, ist Haarspray. Das Ende damit besprühen, kurz trocknen lassen – und schon ist das Ende vom Faden leicht steif und du kannst es sehr gut durchs Nadelöhr stossen.

WAS TAUGT DER ZAHNBÜRSTE-TRICK?

Dieser Tipp kursiert hartnäckig im Netz: Man legt den Faden auf die Borsten, nimmt die Nadel, so dass diese in die gleiche Richtung zeigt wie der Faden – und drückt diese nun nach unten. So bekommt man eine Fadenschlaufe durch das Nadelöhr und kann den Fadenanfang durchziehen.

Die Variante sieht toll aus, macht auch echt spass, ABER… sie funktioniert nur wirklich gut mit einem grossen Nadelöhr. Mit einem kleineren habe ich es nicht geschafft. Und du?

Hosenbund enger nähen

Du kennst es bestimmt: Hosen passen so gut wie nie perfekt. Bei Nadia sind sie meist hinten am Bund zu weit oder die Beine sind zu lang. Wie gut, dass man beides ohne Nähmaschine und ohne etwas vom Stoff wegzuschneiden, anpassen kann:

  • Links und rechts von der  hinteren Gürtelschlaufe einen Spickel einzeichnen.
  • Mit einem festen Garn (oder Sternfaden) zuerst bei der Gürtelschlaufe einen Stich machen.
  • Dann auf der eingezeichneten Linie,
  • Wieder bei der Schlaufe – und so hin und her bis du unten beim Spitz angelangt bist.
  • Nun fest am Garn ziehen, damit kannst du den Spickel zuziehen.
  • Auf der anderen Seite genau das gleiche machen.
  • Je dicker die Hose, desto fester muss das Garn sein, damit es dabei nicht reisst.
  • Die zugezogenen Nähte sind schön hinter der Schlaufe versteckt, von aussen sieht man praktisch nichts – und innen sieht es ja keiner.
Nadia hat extra rotes Garn verwendet, damit man gut sieht, wie sie es gemacht hat. Am besten verwendest du aber natürlich ein Garn in der Farbe deiner Hose, damit am Schluss nichts auffällt.

Hosen kürzen (mit Original-Saum)

Hosen von Hand kürzen funktioniert ähnlich:

  • Mit einer Kreide direkt oberhalb des Saums eine Linie einzeichnen.
  • Eine zweite Linie weiter oben: Der Abstand der beiden Linien soll dem zu kürzenden Stück entsprechen (in unserem Beispiel sind es 5 cm).

 

Nun genau gleich wie beim Hosenbund vorgehen:

  • Stich auf der unteren Linie, dann Stich auf der oberen Linie, wieder unten und so weiter.
  • Wenn du einmal rund herum bist, die Nadel nach innen stechen – und auch hier wieder am Faden zuziehen.
  • Allenfalls an gewissen Stellen bisschen nachhelfen und nachziehen. Besonders bei dicken Hosen braucht das schon etwas Kraft und geht nicht in einem Zug.

Gleichmässige (Zier-)Naht

Wenn du z.B. so ein kleines Stoffstück als Deko auf ein grösseres anbringen willst, kannst du dir auch eine Abstandshilfe auf den Daumen aufmalen:

2 Striche im gewünschten Abstand – und so kannst du für jeden Stich den Daumen hinhalten und erhältst so immer den gleichen Abstand.

Gerade (Zier-)Naht

Manchmal will man eine Naht sehen – und dann ist es von Vorteil, wenn die Stiche regelmässig und schön gerade in einer Linie sind. Und klappt wunderbar mit einem Kamm:

Dazu einfach über den Kamm nähen, so bekommst du gleich lange Stiche. Gleichzeitig hast du auch gleich eine Art Lineal, damit die Naht schön gerade wird.

Zugegeben, das Nähen geht so natürlich länger, weil man den Kamm immer noch mithalten muss. Aber für eine schöne Ziernaht ist es das Wert.

Lose Knöpfe

Knöpfe können durch Waschen und regelmässigen Gebrauch schnell lose werden oder ganz abfallen. Das kannst du aber ganz einfach verhindern:

Verwende dazu farblosen Nagellack und streiche damit über das Garn und den Knopf. Der Lack verstärkt das Garn und der Knopf hält so fast ewig.

Stoffkante säubern

Wenn du aus einem Stück Stoff oder einem alten Kleidungsstück etwas nähen willst, aber keine Nähmaschine zur Hand hast, um die Stoffkante zu versäubern, dann ist die Zickzackschere deine beste Freundin:

Denn wenn du das Stoffende mit einer Zickzackschere zuschneidest, kann der Stoff viel weniger ausfransen, als bei einem geraden Zuschnitt. Das spart super viel Zeit. Wir machen das z.B. immer bei unseren Bienenwachstüchern so.

Loser Reissverschluss

Ein kleines, weiteres Problem gibt es bei Hosen öfters mal noch – und zwar Reissverschlüsse, die dauernd auf gehen. Auch das kannst du  gleich noch beheben:

Dazu einfach eine Büroklammer durch den Zipper schieben. Mit der Klammer kann der Reissverschluss jeweils am Knopf befestigt werden und kann so nicht mehr selbständig aufgehen.

Falls du es optisch schöner haben möchtest, könntest du statt der Büroklammer einen Schlüsselring verwenden.

Und wenn deine Klamotten wirklich nicht mehr zu retten sind, gibt’s trotzdem keinen Grund, sie einfach zu entsorgen: In diesem Video zeigen wir dir tolle Ideen, was du mit kaputten Socken, alten Pullis etc. machen kannst.

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